Das einfache Mahl
In der Eucharistiefeier
erfahren wir als Christen: Jesus ist Brot und Wein.
Zudem werden wir als Christen immer wieder aufgerufen, Jesus zu folgen.
Selbst Christus zu werden, indem wir unser tiefes Christusbewußtsein entwickeln.
Sein Brot und seinen Wein aufzunehmen,
so wie Christusbewußtsein in allem enthalten ist.
Christusbewußtsein, Gott, Jahweh, Allah oder welchen Namen man immer der
Urwesenhaftigkeit der Schöpfung geben mag offenbart sich in uns. Er oder Es offenbart
sich in allem. Er oder Es offenbart sich in Brot und Wein.
Er oder Es ist anwesend in und mit unserem
Alltag.
In Deutschland, Europa, allen Kontinenten, weltweit und als kosmisches Gesetz.
Er oder Es ist anwesend, wenn wir uns zur Mahlzeit an den Tisch setzen, wenn wir die
Früchte der Schöpfung ernten, und es drückt sich unaufhörlich im ganzen Universum aus.
Diese angeblichen Kleinigkeiten können wir mit Bewußtsein und
Aufmerksamkeit erleben.
Immer wieder, jeder Augenblick ist neu.
Alles ist Ausdruck der Schöpfung, ein Werk, das sich Augenblick für Augenblick in
unserem Leben vollzieht.
So wächst langsam das Verständnis, das unsere Vorstellung vom
Jenseits ( Leben nach dem Tod,
Weitergang des Lebens nach dem Ende der Welt, usw. ) das Dachgeschoß in unserem Diesseits
ist.
Das Dachgeschoß der Ewigkeit, das sich in Endlichkeit und Wandlung der Form unaufhörlich
offenbart.
Heute, hier, jetzt, jeden Augenblick !
Unser Leben besteht im Erdgeschoß nur aus Wandlung. Unsere Körperzellen tauschen sich
innerhalb von einigen Jahren komplett aus.
Also wer ist dieses ICH ?
Descartes' berühmter Satz : Cogito ergo sum
( Ich denke, also bin ich )
Aber Gedanken kommen und gehen. Gefühle kommen und gehen. Zellen
kommen und gehen.
Eine Hilfe, dies erkennen zu können, ist die Übung "den Standpunkt des reinen
Beobachtens einzunehmen", einfach zu sehen, wie alles geschieht. Ohne es zu werten,
ohne z.B. in Ängste
abzugleiten. Sonst verläßt man den wachen Beobachtungsposten. Oder man bleibt an
schönen Gefühlen hängen und meidet den sich wandelnden Augenblick und ignoriert ihn.
In der Erkenntnis, dass dieses Ich zu Lebzeiten schon gar nicht
existiert, sagen Mystiker auch :
Es gibt gar keinen Tod ! Anfang und Ende sind Erfahrungswerte und Vorstellungen aus
unserem untersten Stockwerk.
Eine Vorstellung unserer Egoebene ( Alpha und/oder Omega im dualistischen Erdgeschoss),
daß unser Körper z.B. eine feste Einheit ist, die mit unserem Tod aufhört zu
existieren.
Im Dachgeschoß ist jederzeit die ewige Gegenwart zu erfahren, das Paradies ist im Jetzt
zu erfahren und nicht ein Zustand in fernen Zeiten.
Wir können erfahren, daß unser tiefstes inneres Wesen diese ewige Gegenwart ist, die
sich unaufhörlich in Formen ausdrückt. Formen verändern sich ständig, Zellen
tauschen sich aus oder der ganze Organismus wird, nachdem was wir Tod nennen, in andere
Formen verwandelt. ( So wie uns die Physik lehrt: Keine Energie geht verloren )
Aber in Wirklichkeit verschwindet nichts, es ändert sich nur
unaufhörlich die Form. Das vollzieht sich mit jedem Apfel den man ißt. Dieser Apfel wird
"zum Körper umgewandelt".
Letztendlich können wir uns dafür öffnen, dieses unaufhörliche Schauspiel staunend zu
betrachten. So bleiben unsere Gefühle, unsere Bedürfnisse, aber in Wirklichkeit besitzen
wir nichts, ja wir sind nichts " eigenes".
Wir haben als Form Mensch die Möglichkeit des Menschenmöglichen. So wie eine Blume das
Blumenmögliche hat.
Diese ständige Wandlung ist Leben, ein Sehen, ein AUGENBLICK, ein Lachen, ein
Staunen, nur wo ist dieses ICH ? |
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