Es hatte sich hinter der Tastatur versteckt.
Nur die kleine Nasenspitze lukte in kurzen Augenblicken vorsichtig hervor.
Mein Herz schlug wild. Es klopfte und klopfte.
Da! Da war es wieder! Jetzt wich ich mit meinen Blicken aus. Ich wollte nicht drängen und
ich wollte es auch nicht locken. Ich wollte auch nicht die Tastatur wegreißen und es
stünde ohne Deckung, ich wollte nicht durch Schock lähmen und die Gegenwart erstarren
lassen.
Mir war auch noch nicht ganz klar: Was war das überhaupt? Ich wartete. Ich wartete oder
kümmerte mich zwischenzeitlich nicht darum. Ich hatte eh genug zu tun. Dabei fing ich
insgeheim langsam an zu hoffen. Allein das Hoffen war so schön. Allein das Warten war so
schön. Ich wartete darauf das
das...., na das
..
Nach einiger Zeit wurde mir der Zustand es mal
zu sehen, es meistens nicht zu sehen vertraut. Ich schmunzelte wenn ich die süße kleine,
niedliche Nasenspitze wieder einmal zu Gesicht bekam. Ich fing an es zu lieben. Es von
ganzem Herzen ob seines zarten Hervortastens zu lieben.
Es blieb soviel Platz für Hoffen. Soviel Platz für Wünschen. Allein das Warten wurde in den kleinen
Arbeitspausen, die ich mir erlaubte, zum kleinen Fest.
Die Wertschätzung wuchs mit jedem Mal. Es vergingen lange Augenblicke, in der die Liebe
Einzug nahm in mein Herz, Einzug in meine Gedanken, Einzug in meine Werte.
Wie schön; diese kleine Nasenspitze! Wie schön!
Da entdeckte ich die kleine Nasenspitze wieder, diesmal erschien sie viel langsamer und
was stand nach und nach in ganzer Größe vor mir? Was es wirklich war?
Mein Herz erklärte es mir: Es war der kleinste und niedlichste Moment den ich je in
meinem Leben gesehen hatte. Er grinste mich an, wippte mit den Zehnspitzen. Er war so
putzig und so vergnügt dabei. Er war kaum groß genug ihn anzufassen, aber dennoch: An
ihm stimmte alles.
Ich nickte anerkennend.
Lange hatte es bis hierhin gedauert; bis wir
voneinander Notiz nahmen; bis wir uns aneinander gewöhnten und beachteten, bis beide Seiten Vertrauen fassten; bis wir anfingen wirklich
miteinander zu leben und diese zarte Liebe Einzug nahm.
Mein Gott, es war ein Moment.! Ich hatte mich in einen Moment verliebt.
Und er liebte mich.
Ich hatte mich in einen ganz bestimmten Moment verliebt. In den süßesten, schönsten,
berührensten Moment, den ich jemals erlebt hatte.
So lebten wir weiter, mal staunte ich von ganzem Herzen über ihn und unsere Art zu sein.
Mal wartete ich auf ihn, mal zeigte er sich, wenn ich gar nicht mit ihm rechnete.
Seitdem ist mein Leben lebendig geworden.
Annette Scharfenort |